Das Projekt GartenKlimA

Der Klimawandel macht auch vor dem Gartenzaun nicht halt. Das Gegenteil ist der Fall. Denn wie der Produktionsgartenbau ist auch der Freizeitgartenbau in erhöhtem Maße von dessen Auswirkungen betroffen. Schließlich bestimmen klimatische Einflussgrößen wie Temperatur, Niederschlag und Sonnenscheindauer wesentlich über die Wachstums- und Entwicklungsbedingungen der Pflanzen. Der Klimawandel hält für Gartenbesitzer:innen sowohl Herausforderungen als auch Chancen bereit. Diese gilt es zu erkennen und zu analysieren, um dann durch entsprechende Anpassungsmaßnahmen darauf zu reagieren.

Das Projekt GartenKlimA zielt darauf ab, ebendieses Hintergrundwissen zu vermitteln und alle interessierten Freizeitgärtner:innen in die Lage zu versetzen, den eigenen Garten klimawandel- und zukunftsfest zu machen. Darüber hinaus werden Anregungen zum klimafreundlichen Gärtnern geliefert, die dazu befähigen, durch bewusste Entscheidungen einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Kleingarten Weihenstephan


In 10 verschiedenen Bildungsmodulen werden Inhalte rund um die verschiedenen Bereiche des Hausgartens verständlich aufbereitet und anschaulich präsentiert:

    Kursliste

    Im Basismodul werden die bisher beobachteten Anzeichen und künftig zu erwartenden Auswirkungen des Klimawandels in Bayern unter die Lupe genommen und die Grundlage für die folgenden Spezialmodule gelegt. Im Fokus stehen:

    • Die Hintergründe des Klimawandels
    • Die Veränderungen von Temperaturmittelwerten und –extremen
    • Niederschlagsmenge und -verteilung, sowie
    • Sonnenscheinscheindauer und Globalstrahlung
    • Erklärungsansätze zum gehäuften Auftreten klimatischer Extreme
    • Die Folgen des sich verändernden Klimas mit speziellem Bezug auf gartenbaulich relevante Faktoren

    Im Zusatzmaterial werden Tipps zum Klimaschutz im Alltag interaktiv aufbereitet.

    Wasser ist nicht nur die Grundlage des Pflanzenwachstums, sondern die Basis allen Lebens auf der Erde. Da sich das zur Verfügung stehende Wasserangebot im Zuge des Klimawandels verknappen dürfte, nimmt der sparsame Umgang mit der Ressource Wasser eine zentrale Rolle im klimafitten Garten ein. Dieses Modul vermittelt:

    Die Bedeutung des Bodens wird häufig unterschätzt – sowohl im Hinblick auf seine Rolle im Klimasystem als auch auf seinen Stellenwert für das Pflanzenwachstum. Das beste Rezept, um Pflanzen für die Herausforderungen des Klimawandels zu wappnen, ist sie auf einem belebten, gut strukturierten Boden wachsen zu lassen. Daher widmet sich dieses Modul einer Palette an ebenso einfachen wie wirkungsvollen Maßnahmen zur Förderung der Bodenfruchtbarkeit und thematisiert darüber hinaus Aspekte zur bedarfsgerechten Nährstoffversorgung.


    Veränderte klimatische Bedingungen wirken sich maßgeblich auf das Auftreten von Schaderregern wie Viren, Bakterien, Pilzen oder Insekten und deren Interaktionen mit der Pflanze aus.

    • Ist daher infolge des Klimawandels mit einer zunehmenden Bedrohung durch Schaderreger zu rechnen?
    • Fördert der Klimawandel das Auftreten neuer Schaderreger?
    • Wie wirkt sich der Klimawandel auf Nützlinge aus?
    • Und wie lassen sich Pflanzen  für die Herausforderungen des Klimawandels wappnen?


    Diese und weitere Fragen werden im Modul Pflanzenschutz beantwortet.


    Für jeden Standort ist ein Kraut gewachsen – auch in Zeiten des Klimawandels!

    Sowohl für Balkon und Terrasse, als auch für das Staudenbeet bietet das Sortiment zahlreiche robuste Kandidaten, die dem Klimawandel trotzen. Am passenden Standort gepflanzt, den Ansprüchen entsprechend versorgt und bei Bedarf mit den richtigen Hilfsmitteln geschützt, steht der Freude am Ziergarten auch in Zeiten den Klimawandels nichts im Wege.

    Neben Kulturtipps und Arten- bzw. Sortenempfehlungen hält dieses Modul praktische Ratschläge zur Gartengestaltung in Zeiten des Klimawandels bereit.


    Das Modul Gemüsebau zeigt, dass der Schlüssel zu reicher Ernte in der Vielfalt liegt. Weiterhin wird thematisiert:

    • Wie sich Hitze- und Trockenstress durch kluge Anbauplanung abmildern lassen
    • Welche neuen Arten für den Anbau im heimischen Garten interessant werden
    • Warum der Anbau von Winterkulturen verstärkt ins Auge gefasst werden sollte
    • Welche positiven Effekte Blühpflanzen im Gemüsegarten mit sich bringen


    Auch obstbauliche Kulturen sind von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Besonders das veränderte und möglicherweise intensivere Schaderregeraufkommen, sowie extreme Wetterereignisse stellen erhebliche Strapazen dar. Als Antwort darauf zeigt das Modul Obstbau vorbeugende Maßnahmen, mit deren Hilfe sich Obstbäume und -sträucher vor Schadeinflüssen schützen lassen. Außerdem erfahren Sie, wie und wo künftig exotische Obstarten wie Feige, Kaki oder Indianerbanane mit Erfolg kultiviert werden können.


    Zum Gärtnern braucht es weder viel Platz, noch einen eigenen Garten. Der Trend zum Urban Gardening – also Gärtnern in der Stadt - beweist, dass auch der begrenzte Raum auf Balkon und Terrasse, im Gemeinschaftsgarten oder auf bisher vernachlässigten öffentlichen Flächen mit etwas Einfallsreichtum erfolgreich zum Sprießen gebracht werden kann. Das Modul Urban Gardening liefert dazu kreative Anregungen. Urban Gardening ermöglicht nicht nur die Ernte von eigenen, frischen Kräutern, Obst und Gemüse, sondern trägt gleichzeitig zur Verbesserung des Stadtklimas und damit zum Klimaschutz bei.



    Ökologisch gärtnern heißt im Einklang mit der Natur gärtnern. Daher werden im Bio-Garten unter anderem auf mineralische Düngemittel und chemische Pflanzenschutzmittel verzichtet. Stattdessen wird verstärkt auf organische Dünger wie Kompost, ressourcenschonende Kulturverfahren, vorbeugende Maßnahmen zum Schutz vor Schaderregerbefall, sowie die gezielte Förderung von Nützlingen gesetzt.

    Welche Chancen und Risiken sich für den ökologischen Anbau infolge des Klimawandels ergeben und wie Bio-Gärtner:innen aktiv zum Klimaschutz beitragen können, thematisiert das Modul Ökologischer Anbau.


    Da der Klimawandel nicht nur für die im Garten gehegten Pflanzen, sondern auch für Gärtner:innen selbst eine Reihe von Strapazen mit sich bringt, widmet sich dieses Modul den Auswirkungen des Klimawandels auf den menschlichen Körper, speziell bei der Gartenarbeit. Sie erfahren unter anderem:

    • Welche gesundheitlichen Belastungen infolge des Klimawandels an Bedeutung gewinnen dürften
    • Wie diese Gefahren zustande kommen und
    • Wie man sich, insbesondere bei der Gartenarbeit, dagegen wappnen kann

    Parallel zu den einzelnen Modulen des Projektes GartenKlima wurden zahlreiche Veröffentlichungen in Zeitschriften erstellt. In dieser Rubrik sehen Sie die öffentlich zugänglichen Artikel.

    Das Projekt "GartenKlimA" ist vom Institut für Gartenbau (IGB) der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) in Kooperation mit der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) und dem Bayerischen Landesverband für Gartenbau und Landespflege e.V. durchgeführt worden. Im Projekt hat die Projektmitarbeitende mit Hilfe der Wissenschaftler/innen der HSWT und der LWG basierend auf aktuellen wissenschaftlichen Ergebnissen spezifische Bildungsmodule zu den einzelnen besonders betroffenen Bereichen des Freizeitgartenbaus entwickelt.

    Hier stellen wir Ihnen alle Projektbeteiligten vor.